Reizdarm behandeln: Tipps bei starker Symptomatik
Das Reizdarmsyndrom (RDS) kann mit verschiedenen Symptomen einhergehen. Durchfall und Verstopfungen oder auch Bauchschmerzen treten auf und wirken sich stark negativ auf die Lebensqualität aus. Wichtig ist es, den Reizdarm zu behandeln und die Probleme zu lindern.
Reizdarm: Definition und Erklärung
Bei einem bestehenden Reizdarmsyndrom handelt es sich um eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts. Diese basiert auf einer funktionellen Störung dieses Bereiches und seiner natürlichen Bewegung. Es gibt verschiedene Ursachen für die Entstehung.
Betroffene haben möglicherweise Motilitätsstörungen in der Darmperistaltik. Der Darm schafft es nicht, den Nahrungsbrei zu verarbeiten. Fehlerhafte Übertragungen vom vegetativen Nervensystem zur Muskulatur im Darm können ebenfalls eine Ursache sein.
Teilweise wurde die Darmflora geschädigt, beispielsweise durch die Einnahme von Antibiotika oder durch Entzündungen und Infekte. Der Darm hat es nicht geschafft, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. So entsteht der Reizdarm.
Risikofaktoren, die ein möglicher Auslöser sind, sind eine Darmträgheit, verstärkter Stress oder die Einnahme bestimmter Medikamente.
Länger andauernde Probleme mit dem Verdauungstrakt sollten immer von einem Arzt abgeklärt werden.
Reizdarm-Symptome: so lässt sich der Reizdarm erkennen
Halten eines oder mehrere der folgenden typischen Symptome länger als drei Monate an, kann möglicherweise von einem Reizdarm gesprochen werden. Der Betroffene leidet häufig an:
- Veränderungen beim Stuhlgang
- Durchfall
- Blähungen
- Bauchkrämpfe
- Übelkeit
- Völlegefühl
- Verstopfungen
Tipp: Noch mehr Informationen rund um die Symptome und die Frage, wie sich der Reizdarm erkennen lässt, gibt es im weiterführenden Artikel.
Diagnose & Untersuchungen beim Reizdarm
Leiden Betroffene über einen längeren Zeitraum unter Symptomen, die auf einen Reizdarm hindeuten, ist der Hausarzt die erste Anlaufstelle. Dieser führt die Anamnese durch. Je nach Ausstattung der Praxis kann der Mediziner auch erste umfangreiche Untersuchungen angehen. Normalerweise überweist der Hausarzt dann weiter zu Fachärzten.
Um eine Diagnose zu stellen, schließt der Arzt andere Erkrankungen aus. Dafür werden die folgenden Untersuchungsmethoden durchgeführt:
1. Anamnese: Bei einem ersten Termin wird der Arzt eine Anamnese erstellen. Er stellt Fragen zur allgemeinen Lebenssituation. Der Arzt fragt, welche Beschwerden vorliegen und wie die Ernährung des Patienten ist.
2. Körperliche Untersuchung: Anhand der Anamnese werden schon erste Vermutungen festgestellt. Für eine Diagnose müssen jedoch körperliche Untersuchungen durchgeführt werden. Der Bauch wird abgetastet und abgehört. Zudem wird oft ein erster Ultraschall durchgeführt. Bei diesem prüft der Arzt, ob es Auffälligkeiten bei den umliegenden Organen gibt.
3. Nahrungsunverträglichkeiten ausschließen: Um ausschließen zu können, dass die Symptome durch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hervorgerufen werden, führt der Arzt einige Tests durch. Der Fokus liegt dabei auf Zöliakie, Laktoseintoleranz und Fructoseintoleranz. Zeigen sich Auffälligkeiten, erfolgt eine Ernährungsumstellung. Durch den Verzicht auf die jeweiligen Lebensmittel wird geprüft, ob die Symptome verschwinden.
4. Darmspiegelung: Häufig werden die Symptome durch Veränderungen im Bereich der Darmschleimhaut ausgelöst. Ob dies der Fall ist, lässt sich durch eine Darmspiegelung herausfinden. Damit eine vollumfängliche Diagnose gestellt werden kann, wird daher in der Regel eine Darmspiegelung durchgeführt.
5. Untersuchungen im Labor: Hinweise darauf, was der Auslöser für die Symptome sein kann, können Laboruntersuchungen ergeben. Kontrolliert werden Blut, Urin und Stuhl. Es wird geschaut, ob es Hinweis auf eine Infektion oder Entzündung gibt.
Die verschiedenen Behandlungsansätze bei Reizdarm
Die Behandlung wird durch den Arzt auf die Symptome und den festgestellten Reizdarm-Typ festgelegt. Grundsätzlich gibt es verschiedene Ansätze. Neben der Akut-Behandlung wird darauf geachtet, den gestörten Darm dauerhaft aufzubauen und zu stärken.
Dafür werden beispielsweise Probiotika eingesetzt. Die Bakterienstämme werden dem Körper zugeführt und sollen beim Aufbau der Darmflora helfen.
Zudem wird empfohlen, einen Blick auf die Psyche zu werfen und aktiv mit Entspannung zu arbeiten. Stress und andere psychische Belastungen können sich auf den Darm auswirken und die Symptome verstärken. Empfohlen wird, regelmäßig Übungen für die Entspannung zu machen. Das kann beispielsweise über Meditation, Yoga oder auch Pilates erfolgen.
Ein weiteres Thema ist die Reizdarm Ernährung. Oft zeigt eine Umstellung der Ernährung schnell erste Erfolge. Der Verzicht auf reizende und blähende Lebensmittel ist der erste Schritt. Zudem kann auf eine zuckerarme oder zuckerfreie Ernährung umgestellt werden. Nahrungsmittel mit vielen Ballaststoffen unterstützen das Mikrobiom (d.h. die gesunden Bakterien im Darm).
Auch einige Hausmittel können bei der Behandlung helfen. Kamille und Pfefferminz als Tee, entkrampfende Öle, Kümmel und Wärme. So kann eine erste Linderung von Blähungen und Krämpfen erfolgen.
Wichtig: Ein Reizdarmsyndrom gilt als chronische Erkrankung. Von einer chronischen Erkrankung wird dann gesprochen, wenn die Beschwerden über drei Monate oder länger anhalten.
Wie sich die Erkrankung entwickelt, ist abhängig von der Ursache und dem Zeitraum, seitdem die Beschwerden bestehen. Es gibt keine allgemeinen Informationen über den Verlauf und eine mögliche Heilung oder Verbesserung der Symptome. Hier kann der Arzt im Rahmen der Diagnostik möglicherweise Auskünfte erteilen.
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Behandlung der Reizdarm-Varianten
Das Reizdarmsyndrom kann in unterschiedlichen Varianten auftreten. Nachdem der Arzt seine Untersuchungen abgeschlossen hat, wird die Erkrankung einem Typen zugeordnet. So kann eine effektive Behandlung erfolgen.
Reizdarmsyndrom Typ 1: Diarrhoe dominant
Betroffene leiden unter unkontrolliert auftretenden starken Durchfällen. Der Stuhlgang kann dabei sehr flüssig oder auch einfach nur weich sein. Eine Behandlung basiert normalerweise auf einer Kombination aus Mitteln gegen Durchfall sowie eine Ernährungsumstellung. In akuten Fällen nehmen Betroffene Antidiarrhoika ein. Über einen längeren Zeitraum wird die Ernährung umgestellt. Ziel ist es, den Darm zu entlasten und zu prüfen, ob er auf einige Lebensmittel besonders stark reagiert.
Reizdarmsyndrom Typ 2: Obstipation dominant
Hier ist das Leitsymptom eine Verstopfung. Betroffene können nur unregelmäßig auf Toilette gehen. Der Stuhlgang ist sehr fest und schmerzhaft. Über Mittel gegen Verstopfungen wird dafür gesorgt, dass der Darm sich regelmäßig entleert. Auch hier ist es wichtig, eine Ernährungsumstellung durchzuführen. Die vermehrte Einnahme von Obst, Gemüse und Kohlenhydraten soll den Darm in Schwung bringen.
Reizdarmsyndrom Typ 3: Diarrhoe und Obstipation wechselnd
Die Behandlung hier ist deutlich schwieriger, da Betroffene sowohl unter Durchfällen als auch unter Verstopfungen leiden. Neben einer Ernährungsumstellung und dem Aufbau der Darmflora mit Probiotika, erfolgt die Behandlung mit Medikamenten für den Akutfall.
Reizdarmsyndrom Typ 4: Der Meteorismus
Bei dieser Variante leiden Betroffene vor allem unter Blähungen und starken Bauchschmerzen. Die Gase sammeln sich und gehen nicht ab. Dadurch kann es zu Krämpfen kommen. Die Ernährung wird so umgestellt, dass keine blähenden Lebensmittel mehr aufgenommen werden.
Hinweis: Betroffene müssen nicht immer nur den festgestellten Typ des RDS haben. Im Laufe der Lebensphasen kann es auch zu einem Wechsel kommen.
Reizdarm Behandlung: Die besten Tipps
Bei einem Reizdarm erfolgt die Behandlung der Ursachen und Symptome in Kombination. Umso wichtiger ist es, dass es eine umfassende Anamnese gibt. Im Anschluss basiert die Therapie auf 3 Säulen:
- Allgemeinmaßnahmen
- Symptomatische medikamentöse Therapie
- Psychotherapeutische Behandlung
Zur Unterstützung der Therapie können Menschen mit RDS zusätzlich folgende Tipps berücksichtigen.
- Pfefferminzöl und krampflösende Mittel entspannt die Darmmuskeln
- Probiotika helfen, den Darm wieder aufzubauen
- Akkupunktur soll helfen, Symptome zu lindern
- Bei den Medikamenten haben sich zudem Antibiotika und Antidepressiva bewährt
Do’s & Dont’s bei Reizdarm
- Betroffene sollten ein Ernährungstagebuch führen und den Körper beobachten
- Stress reduzieren ist beim Reizdarm das A und O
- Der Arzt sollte aufgesucht werden, um andere Erkrankungen auszuschließen
- Blähende Sachen gehören im Idealfall nicht oder selten auf den Speiseplan
- Zu viel Zucker und Alkohol sorgt ebenfalls für Schwierigkeiten
- Langsam essen verhindert, zu viel Luft zu schlucken
Reizdarm & Ernährung: Tipps zur Ernährung bei Reizdarm
- Hochwertige Vollkornprodukte, wie Haferflocken, unterstützen die Verdauung
- Geriebene Äpfel können den Durchfall reduzieren
- Kartoffeln und Karotten sind meist besonders gut verträglich
- Nüsse versorgen den Körper mit gesunden Fetten und Ölen
- Ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder zuckerfreiem Tee
Reizdarm-Mythen aufgedeckt
Der Reizdarm ist eine Erkrankung, die durch das Ausschlussverfahren diagnostiziert wird. Einen klaren Beweis dafür, dass Betroffene am RDS leiden, gibt es nicht. Es haben sich einige Mythen entwickelt, die hier unter die Lupe genommen werden:
1. Die Ursache ist immer psychisch: Nach wie vor wird oft darüber gesprochen, dass Reizdarm nur eine psychische Grundlage hat. Auch wenn sich keine organische Störung im Rahmen der Untersuchungen feststellen lässt, ist ein Auslöser nicht immer psychisch. Erhöhte Immunantworten in der Schleimhaut, eine angegriffene Darmflora und sensible Reaktionen im Nervensystem sind mögliche Gründe.
2. Nur Frauen können einen Reizdarm bekommen: Frauen und Männer können von einem Reizdarm betroffen sein. Es ist ein Mythos, dass nur Frauen am RDS erkranken. Studien zeigen, dass Frauen häufiger von Verstopfungen als Symptom betroffen sind. Ein möglicher Grund dafür ist eine hormonell bedingte Darmträgheit.
3. Ein Reizdarm kann nicht wieder verschwinden: Einmal Reizdarm, immer Reizdarm? Das ist ein Mythos. Es gibt keinen grundsätzlichen Behandlungsweg für die Heilung. Allerdings hat sich gezeigt, dass das Syndrom teilweise nur in einzelnen Lebensphasen auftritt. Auch der Aufbau der Darmflora kann hilfreich sein.
Zusammenfassung & Fazit
Die Behandlungsmethoden bei einem Reizdarmsymptom hängen von verschiedenen Faktoren ab. Eine umfangreiche Diagnostik bildet daher die wichtigste Basis. Bei der Diagnose ist es wichtig, andere Darmerkrankungen auszuschließen. Anhand der Ergebnisse aus der Diagnostik wird ein individueller Behandlungsplan für den Patienten zusammengestellt.
FAQ zum Reizdarm behandeln
Die Antworten auf die häufigsten Fragen zur Behandlung des RDS bieten eine schnelle Hilfe:
Was hilft schnell bei Reizdarm?
Bei akuten Symptomen sind Wärme und ein Kamillentee eine schnelle Hilfe. Bei vorliegendem Durchfall greifen Antidiarrhoika schnell. Die Mittel gegen Durchfall wirken innerhalb von Minuten.
Was sollte man bei Reizdarm nicht essen?
Blähendes Gemüse, ein hoher Anteil an Zucker sowie Kohlensäure und Kaffee reizen den Darm zusätzlich. Besser ist es, darauf zu verzichten oder den Konsum zu reduzieren.
Wie kann man feststellen, ob man einen Reizdarm hat?
Die Diagnose wird durch einen Arzt gestellt. Betroffene können beobachten, ob Symptome über einen längeren Zeitraum auftreten oder in einem Zusammenhang mit der Ernährung stehen.
Warum bekommt man einen Reizdarm?
Die Ursachen sind vielfältig. Ein Reizdarm kann durch Fehler bei der Informationsübertragung der Nerven entstehen, aber auch durch eine angegriffene Darmflora.
Wie kann man einen Reizdarm behandeln?
Die Behandlung basiert auf der Ursache und der Ausprägung. Eingesetzt werden pflanzliche Mittel, Ernährungsumstellung und verschreibungspflichtige oder rezeptfreie Medikamente.
Kann ein Reizdarm geheilt werden?
Ob ein Reizdarm geheilt werden kann, hängt von der Ursache und der Ausprägung ab. Bei einer angegriffenen Darmflora kann eine Kur mit Probiotika die Heilung unterstützen.