Schwielen: wenn der Druck auf die Haut wächst
Wenn uns buchstäblich der Schuh drückt, leiden die Füße unter einer enormen punktuellen Belastung. Druck oder Reibung in knochennahen Bereichen, wie etwa der Ferse lassen Schwielen entstehen. Der Körper versucht, sich gegen die Einflüsse von außen zu wappnen. Hornhaut an den Füßen sollte behandelt werden, ansonsten verschlimmern sich die Beschwerden und es können Hühneraugen entstehen.
Hornschwielen: Definition und Erklärung
Schwielen sind nicht als Krankheit im herkömmlichen Sinn zu verstehen. Vielmehr liegt hier eine Abwehrreaktion des Körpers vor. Wenn Druck oder Reibung auf die Haut einwirken, zeigt diese eine Reaktion und wird dicker und fester. Dadurch wird quasi ein Schutzschild gegen die vermeintliche Bedrohung aufgebaut.
Schwielen treten dort auf, wo die Haut erhöhten Belastungen unterliegt. Am meisten beansprucht wird die Haut an den Händen oder Füßen.
Auf den Füßen ruht das gesamte Körpergewicht. Daher ist die Wahrscheinlichkeit der Schwielenbildung an den Füßen am größten. Wird der Druck auf die Zehen oder die Ferse erhöht, entstehen schnell Druckstellen. Meist wird dies jedoch ignoriert, schließlich sollen die Lieblingsschuhe weiter getragen werden. Wer gerne Absatzschuhe trägt, sorgt dafür, dass sich das komplette Gewicht auf die Zehen verlagert. Sind die Schuhe dagegen zu klein, wird die Ferse übermäßig belastet.
Bis Schwielen entstehen, muss es über einen längeren Zeitraum zu einer mechanischen Reizung in Form von Druck oder Reibung kommen. Das Auftreten von Schwielen ist am gesamten Körper möglich, konzentriert sich jedoch auf die Füße.
Tipp: Von Schwielen betroffen sind bevorzugt die Ferse, die Zehengelenke oder der Großzehenballen.
Schwielen reichen nicht bis in tiefere Hautschichten hinein und verlaufen meist schmerzfrei. Bei hoher mechanischer Belastung kommt es zu einer weiteren Verdickung und Reizung. Dabei können Beschwerden auftreten, die an Nervenschmerzen des Fußes denken lassen.
Schwielen Symptome: so lassen sich Schwielen an den Füßen erkennen
Schwielen an den Füßen können zunächst unbemerkt bleiben, da sie anfänglich keine Schmerzen verursachen und die regelmäßige Kontrolle der Füße häufiger vernachlässigt wird.
Tipp: Wer eine medizinische Fußpflege aufsucht, muss sich keine Gedanken um seine Fußgesundheit machen. Schwielen werden rechtzeitig erkannt und entfernt.
Ob es sich um eine Schwiele handelt oder sich bereits ein Hühnerauge gebildet hat, wird nach Abtragen der Hornhaut deutlich. Bei Schwielen beschränkt sich das Erscheinungsbild auf eine normale Reizung der Haut. Treten Hühneraugen auf, wird der gelbliche Kern sichtbar. Dieser ist bei Schwielen nicht vorhanden.
Folgende Symptome lassen auf Schwielen schließen:
- Verdickte Haut
- Gereizte Haut
- Hautleisten deutlich erkennbar
- Dunklere Färbung der Haut
- Einschränkungen in der Elastizität und Verschiebbarkeit es Hautareals
- Leichtes Brennen
- Schmerzen, die an eine Neuralgie erinnern
- Infektionen und Abszessbildung möglich
Tipp: Treten Schwielen in Zehennähe auf, lassen sich die Beschwerden nur schwer von einer interdigitalen Neuralgie abgrenzen.
Ursachen von Schwielen: das kann dahinterstecken
Für die Bildung von Schwielen gibt es immer einen konkreten Auslöser. Allen Ursachen ist gemein, dass sie einen permanenten Druck oder eine Reibung erzeugen, die in der Nähe knöcherner Strukturen erfolgt und die genannten Symptome auslöst.
Folgende Ursachen lassen sich unterscheiden:
- Mechanische Belastungen: Eine starke mechanische Beanspruchung ist die Hauptursache für Schwielen. Beim Sport muss der Fuß viel leisten. Druck und Reibung in Verbindung mit Fußschweiß lassen Schwielen entstehen.
- Falsches Schuhwerk: Die passenden Schuhe sind entscheidend für die Fußgesundheit. Sind die Schuhe zu eng oder durch hohe Absätze deformiert, wird der Druck auf die Füße und speziell die Zehen erhöht. Bei zu engen Schuhen bilden sich an der Ferse schnell Hornhaut und Blasen.
- Nackte Füße: Wer im Sommer geschlossene Schuhe ohne Socken trägt, muss ebenfalls mit Schwielen rechnen. Die Füße geraten schnell ins Schwitzen und kleben an der Schuhsohle fest. Wird bei der Fortbewegung der Fuß abgerollt, wird Reibung erzeugt und die Haut übermäßig beansprucht. Häufig betroffen sind die Ferse, der Fußballen oder die Zehen.
- Fußfehlstellungen: Nicht selten tritt eine lokale Schwielenbildung auf, wenn der Fuß verformt ist. Schwielen können bei Spreizfüßen großflächig unter dem Bereich der zentralen Mittelfußköpfe auftreten. Wer unter Hammerzehen leidet, wird Schwielen vermehrt unter den Zehenkuppen bemerken. Bei Klauenzehen ist dagegen das für die Beugung zuständige Zehenmittelgelenk betroffen. Hohlfüße haben eine Schwielenbildung am lateralen Fußrand zur Folge.
Behandlung: das können Betroffene für ihre Füße tun
Schwielen sind zwar unangenehm, aber meist harmlos. Es handelt sich um ein primär kosmetisches Problem. Ein Arztbesuch ist nicht zwingend nötig, kann jedoch empfohlen werden, um eine eindeutige Diagnose zu erhalten. Dies ist besonders dann anzuraten, wenn es keine eindeutige Ursache für das plötzliche Auftreten von Hornhaut an den Füßen gibt oder wenn weitere Beschwerden hinzukommen und sich das betroffene Gewebe entzündet.
Die Behandlung von Schwielen besteht darin, den Reiz ausfindig zu machen und zu beheben. Erfolgt keine andauernde Belastung mehr, gehen die Schwielen meist von selbst zurück. Ist dies jedoch nicht der Fall, besteht Handlungsbedarf. Aus unbehandelten Schwielen können Schrunden entstehen. Die Haut bekommt Risse und Bakterien können leicht in tiefere Hautschichten vordringen. Schlimmstenfalls kann eine Blutvergiftung die Folge sein.
Tipp: Menschen mit trockener Haut sind besonders anfällig für eine Schrundenbildung.
Das von Schwielen befallene Gewebe ist leicht entzündlich. Die Folge können Schleimbeutelentzündungen sein. Wenn Schwielen schmerzen und sich ernsthafte Komplikationen ergeben, ist eine ärztliche Behandlung zwingend notwendig.
Schwielen manuell entfernen
Manchmal muss nichts weiter getan werden, als die Ursache für die Reizung zu finden und abzustellen. Schwielen in einem frühen Stadium bilden sich dann ganz von allein zurück. Ist dies nicht der Fall, sind Schwielen zu entfernen. Je nach Ausprägung gibt es hierfür verschiedene Möglichkeiten.
- Fußbäder: Durch die Wärme des Wassers wird die Haut aufgeweicht. Anschließend kann die Haut besser mit Feile oder Bimsstein bearbeitet werden, um die Schwielen abzutragen. Die eigenständige Entfernung von Schwielen ist nur in einem frühen Stadium ratsam. Dabei ist behutsam vorzugehen, damit die Haut nicht verletzt wird.
- Pflaster: Um den Druck von der Haut zu nehmen, können Pflaster benutzt werden. Es ist auch möglich, mit druckreduzierenden Lösungen zu arbeiten, um die Hautschichten nach und nach abzutragen.
- Cremes: Meist ist die von Schwielen befallene Haut auffallend trocken. Dann können Cremes helfen, die Haut geschmeidig zu halten und Risse zu vermeiden. Spezielle Cremes sind in der Apotheke erhältlich. Die Anwendung sollte mit einem Dermatologen abgesprochen werden. Anwendungsfehler können zu Pilzinfektionen der Haut führen.
- Podologe: Bei stark ausgeprägten Schwielen sollte ein Podologe eingreifen. Dieser kann die Haut mit speziellen Werkzeugen abtragen und zum Beispiel ein Hühneraugenmesser einsetzen, wenn es bereits zur Bildung von Hühneraugen gekommen ist. Sitzen die Hühneraugen sehr tief, ist von einer Selbstmedikation dringend abzuraten. Nicht selten müssen tief sitzende Hühneraugen operativ entfernt werden.
Den Druck von den Füßen nehmen
Gegen Schwielen hilft eine Änderung der Biomechanik des Fußes. Der Druck auf die betroffenen Areale ist zu reduzieren. Lässt er sich nicht komplett verhindern, ist eine Umverteilung angezeigt. Passendes und gut sitzendes Schuhwerk ist wichtig.
Tipp: Den Zehen sollte in den Schuhen immer ausreichend Bewegungsfreiheit geboten werden.
Modische Schuhe entsprechen leider häufig nicht den anatomischen Gegebenheiten und damit der Fußgesundheit. Schuhe, die ein unangenehmes Tragegefühl hervorrufen, sollten keinesfalls länger getragen werden.
Um eine Druckumverteilung zu erzielen, können Verbände und Einlagen unterstützend wirken. Kommt es zu Schwielen am Fußballen, sind orthopädische Einlagen entsprechend zu kürzen und sollten den von der Verschwielung betroffenen Bereich nicht überdecken.
Konservative Behandlungsmöglichkeiten
Schwielen müssen symptomatisch behandelt werden. Dies geschieht durch die Abtragung oder Ausdünnung der verdickten Hautareale. Die Druckentlastung ist bei Fußfehlstellungen angezeigt. So können bei Spreizfüßen retrokapitale Pelotten oder eine Marquardt-Schmetterlingsrolle eingesetzt werden. Maßanfertigungen der Schuhe können durch einen entsprechend hohen Vorfußbereich die Druckwirkung auf Spreizfüße zurücknehmen.
- Medikamente: Die verdickten Hautstellen lassen sich mit Präparaten auf der Basis von Salizylsäure und Urea aufweichen. Diese Produkte sind in Form von Lösungen zum Auftragen oder als speziell getränkte Pflaster erhältlich.
- Medizinische Fußpflege: Wer zur häufigen Hornhautbildung an den Füßen neigt, sollte regelmäßig eine professionelle Fußpflege aufsuchen. Dort werden die Füße kontrolliert und Schwielen rechtzeitig entfernt.
Tipp: Besonders Diabetiker benötigen regelmäßig eine intensive Fußpflege.
Hausmittel gegen Schwielen
Um Schwielen in einem frühen Stadium zu behandeln, kann eine Reihe von Hausmitteln helfen. Diese wirken unterstützend beim Aufweichen der Haut und erleichtern die anschließende Abtragung der Hornhaut.
- Kamille: Ein Bad in Kamillentee kann die Haut nicht nur weicher machen, sondern auch gegen Entzündungen helfen. Der Fuß sollte mindestens eine Viertelstunde in Kamillentee gebadet werden. Etwaige Gelbfärbungen der Haut sind harmlos und lassen sich mit Wasser und Seife entfernen.
- Zwiebel: Eine Zwiebelscheibe wird in einen Mullverband eingeschlagen und auf die betroffene Hautstelle aufgelegt. Nach etwa 15 Minuten wird der Verband entfernt und die Haut ist entsprechend vorbereitet für ein Fußbad und die anschließende Hornhautentfernung.
- Bockshornkleesamen: Das orientalische Gewürz besitzt eine antibiotische Wirkung. 100 Gramm Bockshornkleesamenpulver werden aufgekocht. Der entstandene Brei wird auf die Schwiele aufgelegt. Die Anwendung kann mehrmals täglich wiederholt werden.
- Knoblauch: Aus einigen gepressten Knoblauchzehen wird eine Paste hergestellt. Diese kann über Nacht auf der Schwiele belassen werden. Anschließend folgen ein Fußbad und die sanfte Entfernung der Hornhaut mit einem Bimsstein.
- Essig: Ein Wattepad wird mit Essig, bevorzugt mit Apfelessig getränkt und sollte mehrere Stunden auf die Schwiele einwirken.
- Rizinusöl: Das Öl ist besonders hautpflegend und besitzt eine reinigende Wirkung. Die Schwielen können mehrmals am Tag mit Rizinusöl abgerieben werden.
Stadien von Schwielen: Hühnerauge als Folge
Schwielen verlaufen in unterschiedlichen Stadien. Diese nehmen Einfluss auf die mögliche Therapie.
- Schwielen im Anfangsstadium: Die Haut erscheint leicht verdickt. Der Betroffene hat keine Beschwerden. Für die Entfernung ist es ausreichend, die Haut mittels Fußbad aufzuweichen und anschließend mit Feile oder Bimsstein zu bearbeiten.
- Schwielen im fortgeschrittenen Stadium: Die Haut ist von einer starken Hornhautschicht umgeben. Eine fachmännische Behandlung mit Hornhautmesser und Hornhauthobel macht sich notwendig. An Zehen oder Fußsohle bilden sich Hornhautzapfen, die kegelförmig in die Haut wachsen.
- Schwielen werden zu Hühneraugen: Werden Schwielen nicht behandelt, entstehen Hühneraugen. Diese können zu Schmerzen beim Gehen führen. Um Hühneraugen behandeln zu können, ist der Gang zu Arzt oder Podologe notwendig.
Schwielen an den Füßen vorbeugen
Um Schwielen zu vermeiden, lassen sich einige Vorsichtsmaßnahmen treffen:
- Bequeme Schuhe tragen
- Schuhe in der richtigen Größe kaufen
- Keine Schuhe mit höherem Absatz tragen (höher als vier Zentimeter)
- Schuhe mit Plastiksohlen meiden
- Keine Schuhe ohne Socken tragen
- Keine Socken aus Synthetik tragen
- Barfuß laufen im Sommer, um die Fußsohlen zu kräftigen
- Schweißbildung an den Füßen verhindern (Pudersprays)
- Bei Fehlstellungen des Fußes Schuhe maßanfertigen lassen oder spezielle Einlagen tragen
5 Fakten über Schwielen
- Schwielenbildung ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers
- Schwielen lassen sich durch eine verhärtete und verfärbte Haut erkennen
- Schwielen bilden sich, wenn Druck oder Reibung auf die Haut wirken
- Schwielen sind lokale Hautverdickungen, meist an den Füßen
- Schwielen können unbehandelt zu Hühneraugen heranreifen
Zusammenfassung & Fazit
Schwielen entstehen, wenn auf die Haut eine anhaltende Belastung einwirkt. Dies kann durch Druck oder Reibung geschehen. Meist sind Schwielen harmlos und in einem frühen Stadium mit Feile oder Bimsstein einfach zu entfernen. Um die Haut nicht zu verletzen, sollte dies von einem Fußpfleger erledigt werden. Unbehandelt verdickt sich die Hautstelle weiter und es wächst ein Hautpfropf nach innen. Daraus entsteht ein Hühnerauge, dessen Entfernung schwieriger ist und unter Umständen operativ erfolgen muss. Durch passendes Schuhwerk wird der Fuß entlastet und einer Entstehung von Hühneraugen vorgebeugt.
FAQ zu Schwielen an den Füßen
Um Schwielen an den Füßen zu erkennen und entsprechend behandeln zu können, ist es hilfreich mehr über die Hautveränderung zu wissen.
Wie entstehen Schwielen an den Füßen?
Die Entstehung von Schwielen ist auf einen Schutzmechanismus des Körpers zurückzuführen. Dieser wehrt sich damit gegen anhaltende Reibung oder Druckbelastung. Meist ist unpassendes Schuhwerk der Auslöser für die Entstehung von Schwielen an den Füßen.
Wie behandelt man Schwielen an den Füßen?
Dies ist abhängig vom Ausmaß der Verletzung. Im frühen Stadium lässt sich die Hornhaut einfach mit einem Bimsstein oder einer Feile entfernen. Ist die Haut bereits stark verdickt, ist die Behandlung langwieriger und von Arzt oder Podologen durchzuführen. Aus unbehandelten Schwielen können Hühneraugen entstehen. Diese müssen fachmännisch abgetragen bzw. operativ entfernt werden.
Was sind Schwielen an den Füßen?
Schwielen sind Hautverdickungen. Diese können an allen Körperstellen auftreten. Meist sind jedoch Hände oder Füße betroffen. Schwielen bestehen aus Keratin und erscheinen spröde und gelblich. In der Regel sind die verdickten Hautpolster schmerzlos.
Kann man Fuß Schwielen selbst behandeln?
Dies kommt auf das Stadium der Schwielen an. Im Anfangsstadium ist die Selbstbehandlung möglich. Die Hornhaut wird mithilfe eines Fußbades aufgeweicht und anschließend mit Feile oder Bimsstein abgetragen. Im fortgeschrittenen Stadium sollte die Hornhaut fachmännisch entfernt werden, um Verletzungen der Haut zu vermeiden.
Sind Schwielen gefährlich?
Schwielen sind in der Regel harmlos. Durch die veränderte Druckverteilung aufgrund der Hautverdickung können Schmerzen auftreten. Entstehen aus unbehandelten Schwielen Hühneraugen, kann dies mit Schmerzen beim Gehen verbunden sein. Meist werden Schwielen als kosmetisches Problem angesehen.