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Sodbrennen erkennen: So lassen sich die Beschwerden richtig deuten

Ein brennendes Gefühl unter dem Brustbein? Dies ist nach einem fetten und üppigen Essen kein Grund zur Sorge. Etwa ein Viertel aller Bewohner westlicher Länder leidet mindestens einmal monatlich unter Sodbrennen. Meist ist dies verbunden mit dem Aufstoßen von saurem Magensaft. Auch vermehrtes Aufstoßen ohne die Beteiligung von Magensäure ist möglich.

Sodbrennen: Definition und Erklärung

Bei Sodbrennen kommt es zu einem Rückfluss (Reflux) der Magensäure in die Speiseröhre. Der Magensaft kann dabei sogar bis in den Mundraum gelangen. Sodbrennen wird von saurem Aufstoßen und einem brennenden Schmerz im Bereich des Brustbeins begleitet. Bei häufigem Sodbrennen wird von der Refluxkrankheit gesprochen.

Im Verdauungssaft ist Salzsäure enthalten. Dieser Stoff wird notwendig, um mögliche Keime abzutöten. Industriell wird Salzsäure zur Reinigung von Metall verwendet. Diese Tatsache verdeutlicht, dass die Säure unseren Körper angreifen und zu Schäden führen kann. Den Magen umgibt eine Schutzhülle. Die Speiseröhre ist dagegen nicht geschützt und daher kann sich der brennende Schmerz im gesamten Rachen- und Brustraum ausbreiten.

Bei häufigem Auftreten kann der aggressive Magensaft die Speiseröhre schädigen. Der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre wird normalerweise von einem Schließmuskel verhindert. Wird dieses Ventil undicht, sind meist mechanische Ursachen dafür verantwortlich. Sodbrennen wird beispielsweise durch Übergewicht und Schwangerschaft begünstigt.

Sodbrennen Symptome: So lässt sich Sodbrennen erkennen

Der Name ist bei Sodbrennen Programm. Wir können bereits klar erkennen, worum es sich bei diesen Beschwerden eigentlich handelt. Gelangt der „siedende“ Mageninhalt durch die Speiseröhre nach oben, entsteht Sodbrennen. Dabei kommt es zu typischen Symptomen. Eine Abklärung der Beschwerden ist besonders bei häufigem Auftreten ratsam, denn es gilt, bestimmte Erkrankungen, die ebenfalls Sodbrennen verursachen können auszuschließen.

So fühlt sich Sodbrennen an

Sodbrennen wird meist von Aufstoßen begleitet. Dabei fühlen wir neben Luft häufig auch Magensäure und Speisebrei aufsteigen. Der Hals beginnt unangenehm zu brennen und oftmals nehmen wir Sodbrennen als Schmerz wahr, der hinter dem Brustbein sitzt. Meist ist Sodbrennen harmlos. Besteht der Verdacht auf eine ernsthafte Erkrankung, weil die Beschwerden nicht nachlassen, ist ein Arztbesuch ratsam.

Der aufsteigende Mageninhalt verursacht bei manchen Menschen am Morgen Husten und Heiserkeit, da nachts die Rachenschleimhaut und die Stimmbänder gereizt wurden. Steigt der Verdauungssaft bis in den Mundraum auf, hinterlässt er einen unangenehmen Geschmack. Unser Gegenüber kann Mundgeruch wahrnehmen.

Macht sich ein starkes Brennen hinter dem Brustbein bemerkbar, können Betroffene von Atemnot und Übelkeit geplagt werden. Die Engländer sprechen bei Sodbrennen nicht grundlos von „Heartburn“.

Da die Speiseröhre unweit des Herzens verläuft, entsteht oftmals der Eindruck, Sodbrennen hat seinen Ursprung im Herzen. Dies hat bereits dazu geführt, dass von Reflux betroffene Menschen als Notfall mit dem Verdacht auf einen Herzinfarkt in einer Klinik landeten. Generell sind Schmerzen im Brustbereich nicht zu verharmlosen und sollten ärztlich abgeklärt werden.

Tipp: Begleiterscheinungen von Sodbrennen können Magendruck, Völlegefühl und saures Aufstoßen sein.

Sodbrennen bei Kindern – das ist anders

Auch Kinder können von Sodbrennen betroffen sein. Viele Kinder und Jugendliche konsumieren vermehrt Fast Food und säurehaltige Getränke. Können die Kinder sich mitteilen, lässt sich Sodbrennen bei Kindern erkennen und behandeln.

Fühlt sich der Hals besonders am Morgen wund und rau an und das Kind ist heiser oder hat einen trockenen Husten, sollten Eltern mit ihrem Nachwuchs beim Kinderarzt vorstellig werden.

Sodbrennen beim Baby erkennen ist weitaus schwieriger, kommt dabei aber recht häufig vor. Säuglinge leiden vermehrt unter einem funktionellen Reflux. Dabei kommt es zu einer Lockerung des noch nicht vollständig entwickelten Muskelbandes, das am Mageneingang verläuft. Der Mageninhalt wird in die Speiseröhre gedrückt. Babys besitzen einen geringen Winkel zwischen Speiseröhre und Magen. Die Milch fließt daher leicht zurück.

Sodbrennen bei Babys und Kindern lässt sich unter anderem an folgenden Anzeichen erkennen:

  • verringerter Appetit
  • trockener Husten
  • Heiserkeit am Morgen
  • Schlafstörungen
  • Erbrechen von Milch
  • Schmerzen in Hals und Brust

Durch das Aufsteigen der Magensäure können Schäden am Milchgebiss des Kindes entstehen. Auch bei chronischem Husten und vermehrten Atemwegsinfektionen sollte Sodbrennen als Ursache in Betracht gezogen werden.  

Sodbrennen Ursachen: Das kann dahinter stecken

Sodbrennen kann eine Reihe von Ursachen haben. Während die Sodbrennen Symptome in der Schwangerschaft durch den wachsenden Fötus ausgelöst werden, sind nicht alle Ursachen einfach zu lokalisieren. Daher ist bei anhaltenden Beschwerden ein Arzt aufzusuchen. Dieser kann die Diagnose stellen und wenn notwendig die Behandlung einleiten.

Durch folgende Ursachen kann es zu Sodbrennen kommen:

  • Übergewicht
  • Schwangerschaft
  • fette Speisen
  • süße Speisen
  • Alkohol
  • Kaffee
  • Rauchen
  • Stress
  • zu viel Magensäure
  • Schwächung des Schließmuskels der Speiseröhre
  • verminderte Selbstreinigungsfunktion der Speiseröhre
  • Medikamente (Herz-Kreislauf, Asthma, Psychopharmaka)
  • Krankheiten (Reizmagen, Diabetes, Speiseröhrenentzündung, Zwerchfellbruch)

Sodbrennen behandeln: Das können Betroffene tun

Sodbrennen behandeln heißt vorrangig, etwas an seinen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Diese sind die Hauptursache für die Beschwerden, die gelegentlich auftreten.

Dabei geht es primär um folgende Punkte:

  • Ernährung umstellen
  • Konsum von Genussmitteln überdenken
  • Stressfaktoren reduzieren

In den meisten Fällen sind unsere Ernährungsgewohnheiten der Auslöser von Sodbrennen. Der Tisch ist oft gedeckt mit fettigen und süßen Speisen, an deren Menge nicht gespart wird. Diese Nahrungsmittel übersäuern unseren Körper und Sodbrennen ist die Folge. Ein Ernährungstagebuch zu führen kann helfen, Nahrungsmittel, die in Bezug auf Sodbrennen nicht vertragen werden herauszufinden.

Alkohol, Nikotin oder Koffein bestimmen ebenso den Alltag und können zu saurem Aufstoßen führen. Wer es schafft, stattdessen Tee oder stilles Wasser zu trinken, wird weniger unter Sodbrennen leiden.

Nicht selten ist Sodbrennen eine Folge von Stress. Wer sich regelmäßige Pausen gönnt und lernt abzuschalten, beruhigt auch seinen Magen. Entspannungsübungen können dabei helfen.

Beliebte Hausmittel bei Sodbrennen

  • Natron (neutralisiert Magensäure)
  • Milch (es existieren gegenteilige Meinungen)
  • rohes Sauerkraut (langsam essen und gut kauen)
  • Weißkohlsaft (täglich ein viertel Liter über einen Zeitraum von zwei Wochen)
  • Gemüsebrühe (täglich warm trinken)
  • Apfelessig (zum Essen einen Teelöffel auf ein halbes Glas Wasser

Achtung: Natron nicht zu häufig anwenden. Ansonsten gerät der pH-Wert des Körpers durcheinander. Es kann zu einer Anregung der Magensäure-Produktion und damit zu einer gegenteiligen Wirkung (Blähungen, Völlegefühl, Aufstoßen) kommen.

Sodbrennen vorbeugen

Die beste Vorbeugung gegen Sodbrennen besteht darin, alles zu unterlassen, was die Funktion des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre beeinträchtigen könnte oder die Produktion von Magensäure anregt.

Folgende Maßnahmen können helfen, Sodbrennen vorzubeugen:

  • fettige Speisen meiden
  • süße Speisen meiden
  • nicht zu schnell essen
  • zu geregelten Zeiten essen
  • mehrere kleinere Portionen am Tag essen
  • Nahrung gut kauen und nicht schlingen
  • nicht zu spät essen (Magensaft kann im Schlaf nur langsam transportiert werden und gelangt in die Speiseröhre zurück)
  • Arbeiten in gebückter Haltung meiden (erhöht den Druck auf den Schließmuskel)

Viele Übergewichtige leiden unter Sodbrennen. Eine Option wären hierbei Sport und mehr Bewegung. Bei Sodbrennen sollten jedoch Sportarten unterlassen werden, die mit übermäßigem Springen und vermehrten Beinbewegungen verbunden sind. Betroffene sollten sich eher für Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking entscheiden. Dabei wird der Magen kaum belastet und es kann explizit am Gewichtsverlust gearbeitet werden.

Oft vergessen wird auch, dass zu enge Kleidung häufig ebenfalls zu Sodbrennen führen kann. Enge Büstenhalter, Strumpfhosen oder Gürtel belasten den unteren ösophagealen Sphinkter. Es tritt ein vom Übergewicht bekannter Effekt ein und Sodbrennen wird begünstigt.

5 Fakten über Sodbrennen

  1. Etwa 30 Prozent aller Deutschen haben gelegentlich Sodbrennen
  2. Meist lässt sich Sodbrennen auf die Refluxkrankheit zurückführen
  3. Bei Sodbrennen fließt der Mageninhalt in die Speiseröhre zurück
  4. Schwangere und Übergewichtige leiden vermehrt unter Sodbrennen
  5. Sodbrennen lässt sich meist durch die Anpassung der Ernährung beheben    

Zusammenfassung & Fazit

Wer wellenartige Schmerzen verspürt, welche durch die Speiseröhre aufsteigen und von einem unangenehmen Brennen begleitet sind, leidet unter Sodbrennen. Sodbrennen kann beinahe als Volkskrankheit bezeichnet werden und eine ganze Reihe von Auslösern haben, die mit einer ungesunden Ernährung in Zusammenhang stehen. Sodbrennen ist zugleich das häufigste Symptom der Refluxkrankheit. Da auch weitere Krankheiten als Auslöser gelten können, ist bei anhaltenden Beschwerden ein Arzt aufzusuchen. Wer seinen Alltag entsprechend anpasst und seine Ernährung überdenkt, kann Sodbrennen gezielt vorbeugen.

FAQ zum Sodbrennen

Beinahe jeder von uns kennt das Gefühl, wenn der Körper von einem Brennen erfüllt ist. Sodbrennen muss nicht hingenommen werden. Wer die Symptome erkennt und entsprechend reagiert, kann die Beschwerden schnell in den Griff bekommen.

Wie fühlt sich Sodbrennen an?

Sodbrennen fühlt sich an wie ein wellenartig auftretender brennender Schmerz. Häufig ist Sodbrennen von einem sauren Aufstoßen begleitet. Auch Schmerzen hinter dem Brustbein können auftreten.

Ist Sodbrennen gefährlich?

Meist ist Sodbrennen ungefährlich. Der unangenehme brennende Schmerze lässt relativ schnell wieder nach. Regelmäßiges Sodbrennen verlangt nach einer ärztlichen Abklärung.

Ist Sodbrennen und Reflux das Gleiche?

Gelegentliches Sodbrennen ist nicht mit Reflux gleichzusetzen. Sodbrennen wird jedoch als Leitsymptom der Refluxkrankheit verstanden. Reflux steht für eine Schädigung des Schließmuskels und einem permanenten Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre.

Gibt es Reflux ohne Sodbrennen?

In der Tat gibt es einen sogenannten „stillen Reflux“. Dabei tritt kein Sodbrennen auf. Die Beschwerden bleiben über einen längeren Zeitraum unerkannt und können zu nachhaltigen Schädigungen des Gewebes in Rachen und Lunge führen.

Was löst alles Sodbrennen aus?

Süße wie fette Speisen im Übermaß genossen können Sodbrennen auslösen. Hierzu zählen Fleisch und Wurst, Kuchen oder Fast Food. Auch Nahrungsmittel, die lange im Magen liegen können zu Sodbrennen führen. Hier wären Zwiebeln, Kohl oder Hülsenfrüchte zu nennen.

Wie lange dauert es, bis Sodbrennen verschwindet?

Dies ist unterschiedlich und hängt mit dem jeweiligen Auslöser zusammen. Wer am Abend ein üppiges Mahl verzehrt, kann die ganze Nacht von Sodbrennen geplagt werden. Liegen verstärkt die Beschwerden. Tagsüber kann Sodbrennen auch nur wenige Minuten anhalten.