Sodbrennen behandeln: Das kann gegen das lästige Brennen getan werden
Wer beim Festtagsmahl üppig zugeschlagen hat, bekommt häufig die Konsequenzen zu spüren. Gelangt Magensäure zurück in die Speiseröhre, wird die Schleimhaut gereizt. Sodbrennen kennt beinahe jeder. Kommt es nur gelegentlich dazu, besteht kein Anlass zur Besorgnis. Treten die Beschwerden jedoch häufiger auf, kann dies auf die Refluxkrankheit hinweisen. Um weitere mögliche Ursachen auszuschließen, sollte häufigeres Sodbrennen gezielt behandelt werden.
Sodbrennen: Definition und Erklärung
Etwa ein Viertel aller Deutschen wird mindestens einmal im Monat von Sodbrennen heimgesucht. Meist treten die Beschwerden nach einem fetten oder süßen Essen auf. Alkohol und Rauchen können Sodbrennen verstärken.
Als Sodbrennen wird das Aufsteigen von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre und nicht selten auch bis in den Mundraum bezeichnet. Sodbrennen und saures Aufstoßen gelten als Begleitsymptome der Refluxkrankheit.
Kurzzeitiges Sodbrennen ist harmlos. Halten die Beschwerden länger an, kann es zu einer Entzündung der Speiseröhre kommen, da der saure Mageninhalt längere Zeit mit der empfindlichen Speiseröhrenschleimhaut in Kontakt kommt.
Kommt es zu einer Umwandlung der Zellstruktur im unteren Bereich der Speiseröhre, kann mit dem Barrett-Ösophagus eine Vorstufe von Speiseröhrenkrebs auftreten. Daher gilt es, Sodbrennen nicht zu verharmlosen und einen Arzt aufzusuchen, welcher die Ursachen findet und Behandlungsansätze aufzeigt.
Sodbrennen Symptome: So lässt sich Sodbrennen erkennen
Du kannst Sodbrennen erkennen, sobald Du es verspürst. Magensäure wird gebraucht, um die Verdauung voranzutreiben und Keime abzutöten. Die Magenschleimhaut ist vor diesem aggressiven Milieu ausreichend geschützt. Wogegen die Schleimhaut der Speiseröhre der enthaltenen Salzsäure schutzlos ausgeliefert ist und sich schnell entzündet.
Für die Betroffenen äußert sich Sodbrennen als brennender Schmerz, der seine Ursache in der Herzgegend zu haben scheint und hinter dem Brustbein bis in den Rachen oder Mundraum aufsteigt.
Weitere Symptome können Sodbrennen begleiten:
- Druckgefühl im oberen Bauchraum
- Saures Aufstoßen
- Heiserkeit
- Halsschmerzen
- Husten
- Entzündung von Rachen oder Kehlkopf
Tipp: Oftmals wird säurebedingter Husten mit einer Erkältung oder Infektion verwechselt. Die Beschwerden können auch ohne das charakteristische Brennen auftreten. Dies wird als stiller Reflux bezeichnet.
Sodbrennen Ursachen: das kann dahinter stecken
Sodbrennen überrascht uns meist spontan und tritt nach üppigen Mahlzeiten auf. Dabei handelt es sich um eine normale Körperreaktion, welcher das Übermaß an Magensäure abzubauen sucht. Harmloses Sodbrennen kann durch fettige oder süße Speisen und durch Kaffee oder Nikotin begünstigt werden.
Die Ursachen für Sodbrennen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Überproduktion an Magensäure
- Magengeschwür
- Erhöhte Refluxneigung des Körpers
Wird durch ungesunde Ernährung und unangepasste Lebensweise zu viel Magensäure produziert, steigt diese nach oben und führt zu saurem Aufstoßen und Sodbrennen.
Häufig tritt Sodbrennen in Verbindung mit Magenschmerzen auf. Ist der Magen übersäuert, beginnt dieser zu schmerzen oder es kann sich in Magengeschwür entwickeln. Druck im Oberbauch, Völlegefühl und Übelkeit können auftreten.
Tritt Sodbrennen häufiger auf, kann eine Reflux-Erkrankung dafür verantwortlich sein. Dabei liegt eine Störung des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre vor. Der Verdauungssaft steigt ungehindert auf und kann die Speiseröhrenschleimhaut zerstören. Auch als Krebsrisiko sind die Magensäfte im Gespräch.
Eine mögliche Reflux-Neigung sollte bei anstehenden Operationen nicht verschwiegen werden. Damit kann der behandelnde Arzt vor bösen Überraschungen bewahrt werden und es lässt sich einer Lungenentzündung vorbeugen.
Achtung: Tritt Sodbrennen häufiger und ohne gegebenen Auslöser auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann die Diagnose stellen und mögliche schwere Erkrankungen ausschließen.
Sodbrennen behandeln: Das können Betroffene tun
Die Behandlung von Sodbrennen ist von der Häufigkeit des Auftretens der Symptome abhängig. Tritt Sodbrennen gelegentlich nach dem Essen auf, besteht in der Regel kein Anlass zur Sorge. Rezeptfreie Medikamente oder Hausmittel können hier zum Einsatz kommen, um die Beschwerden zu lindern.
Dauert Sodbrennen über mehrere Tage an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann feststellen, ob der Patient unter der Refluxkrankheit leidet oder eine andere Ursache die Beschwerden auslöst. Abhängig von der Diagnose wird die Behandlung eingeleitet.
Der Gang zum Arzt – ab wann er sinnvoll ist
Regelmäßiges Sodbrennen sollte ärztlich behandelt werden. Liegt bereits ein Reflux und damit eine nachhaltige Schädigung des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre vor, können sich die Beschwerden verschlimmern und ernsthafte Schädigungen von Magen und Speiseröhre nach sich ziehen.
Ein Arztbesuch ist ebenso notwendig, wenn weitere der folgenden Symptome auftreten:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Blut im Stuhl
- Appetitlosigkeit
- Abgeschlagenheit
Zunächst sollte der Weg zum Hausarzt führen. Dieser wird eine gründliche Anamnese vornehmen und erste allgemeine Untersuchungen durchführen. Machen sich weitere Behandlungen notwendig, wird der Allgemeinmediziner zum Gastroenterologen überweisen.
Tipp: Die Ursachen für die genannten Beschwerden sind vielfältig. Besonders bei älteren Menschen sollten entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden, um schwere Erkrankungen wie Magenkrebs auszuschließen.
Sodbrennen medizinisch behandeln
Sodbrennen ist mit verschiedenen Medikamenten gut behandelbar. Diese sind teilweise auch ohne Rezept erhältlich und können bei gelegentlichen Beschwerden die Magensäure neutralisieren helfen. Schlagen einfache Medikamente und Hausmittel nicht an, wird der Arzt apothekenpflichtige Präparate verschreiben. Ein wichtiger Punkt bei der Behandlung von Sodbrennen sind auch die Ernährungsgewohnheiten und deren Anpassung und Änderung.
Sodbrennen mit Medikamenten behandeln
Folgende Medikamente können zur Behandlung von Sodbrennen eingesetzt werden:
- Protonenpumpenhemmer (PPI): Diese Präparate werden vermehrt gegen Sodbrennen und Reflux eingesetzt. Die Medikamente sind in der Lage, die Ausschüttung von Magensäure zu hemmen, indem sie die dafür notwendige Enzymbildung verhindern. In geringen Dosen sind die Medikamente frei verkäuflich. Höher dosierte Mittel muss der Arzt verordnen. (Pantoprazol, Omeprazol)
- H2-Antihistaminika (H2-Blocker): Durch die Einnahme kann die Hemmung des Botenstoffs Histamin erreicht werden. Dies geschieht durch das Andocken der Blocker an die entsprechenden Rezeptoren im Magen. Es wird weniger Magensäure freigesetzt und Sodbrennen kann gelindert werden. Auch hier gibt es rezeptfreie wie rezeptpflichtige Medikamente. (Ranitidin ist frei verkäuflich, Cimetidin gibt es nur auf Rezept)
- Antazida: Diese basischen Salze helfen bei leichtem Sodbrennen. Gegen die Refluxkrankheit sollten die Präparate nicht eingenommen werden, denn es fehlen entsprechende wissenschaftliche Belege der Wirksamkeit. Salze wie Magnesiumhydroxid können die Magensäure binden. Die Verwendung dieser Medikamente ist allgemein rückläufig.
Sodbrennen durch Ernährungsumstellung behandeln
Am häufigsten kommt es zu Sodbrennen nach einem üppigen Essen mit fetthaltigen wie süßen Komponenten. Wer seine Ernährung überdenkt, kann leichtes Sodbrennen gut selbst behandeln. Da jeder Mensch anders auf die verschiedenen Lebensmittel reagiert, bietet es sich an, ein Ernährungstagebuch zu führen und dort festzuhalten, nach welchen Mahlzeiten die Beschwerden aufgetaucht sind.
Bei folgenden Nahrungsmitteln ist der Magen angehalten, mehr Magensäure herzustellen, damit die Verdauung beschleunigt werden kann:
- Chips
- Pommes
- Zitrusfrüchte
- Beeren
- Hülsenfrüchte
- Zwiebeln
- Wurst
- Fleisch (fettig und stark gewürzt)
- Fisch (Aal, Karpfen, Hering)
- Alkohol
- Sprudelwasser
- Kaffee
Um Sodbrennen zu vermeiden, sollten mehr stärkehaltige Lebensmittel auf den Tisch kommen. Dazu zählen:
- Vollkornprodukte
- Zwieback
- Kartoffelsuppe
- Kartoffelpüree
- Erdbeeren
- Bananen
- Chicorée
- Möhren
- Brokkoli
- Putenbrust
- Nüsse
- Rührei
Tipp: Getränke mit Kohlen- oder Fruchtsäure sollten durch stilles Mineralwasser und ungesüßten Tee ausgetauscht werden.
Sodbrennen mit Hausmitteln und natürlichen Produkten behandeln
Hausmittel können bei leichtem Sodbrennen helfen. Ob und wie weit dies wirksam ist, sollte jeder für sich selbst herausfinden. Die vorgestellten Hausmittel sind ungefährlich und können daher ohne Bedenken ausprobiert werden. Allerdings sind Hausmittel keine Option bei andauerndem Sodbrennen und dem Auftreten weiterer hier genannter Beschwerden. In diesem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Folgende Hausmittel können gegen bei gelegentlichem Sodbrennen helfen:
- Stärkehaltige Lebensmittel: Die Stärke in verschiedenen Lebensmitteln bindet überschüssige Magensäure. Bananen, Weißbrot oder Zwieback können besonders schnell Sodbrennen lindern.
- Nüsse: Das Kauen von Nüssen kann zur Neutralisierung der Magensäure beitragen. Den gleichen Effekt können Mandeln erzielen.
- Senf: Senf enthält wertvolle Öle. Wird nach einer üppigen Mahlzeit ein Löffel Senf verzehrt, lässt sich Sodbrennen verhindern.
- Natron: Natron reagiert mit der im Verdauungssaft enthaltenen Salzsäure. Backpulver kann dafür in Wasser gelöst getrunken werden. Es werden Wasser und Kohlendioxid frei. Die Anwendung sollte nicht zu häufig erfolgen, da die Wirkung kontraproduktiv sein kann und CO2 Sodbrennen fördert.
- Kartoffelsaft: Der Saft von rohen Kartoffeln kann bei akutem Sodbrennen helfen. Kartoffelsaft enthält Stoffe, die überschüssige Magensäure an sich binden können. Kartoffelsaft lässt sich selbst gewinnen. Für eine Portion werden etwa vier Kartoffeln gebraucht.
Sodbrennen vorbeugen
Meist tritt Sodbrennen plötzlich auf. Oft plagt uns das lästige Brennen nach fettem Essen, reichlich Alkohol oder Stress und Hektik. Ein ungesunder Lebensstil gilt als häufigste Ursache für Sodbrennen ohne gesundheitlichen Hintergrund.
Mit folgenden Vorbeugungsmaßnahmen lässt sich akutes Sodbrennen vermeiden:
- Kein Alkohol, nicht rauchen: Alkohol und Nikotin fördern die Ausschüttung von Magensäure und besitzen eine entspannende Wirkung auf den Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre.
- Späte Mahlzeiten am Abend meiden: Fettige Mahlzeiten am Abend liegen buchstäblich schwer im Magen. Die Verdauung läuft langsamer ab. Im Liegen werden die Beschwerden verstärkt. Daher sollten am Abend leichte Mahlzeiten eingenommen werden. Am besten sollte ab 18 Uhr keine Nahrung mehr aufgenommen werden.
- Säurehaltige Lebensmittel meiden: Enthalten Lebensmittel Säure, wird die Produktion von Magensäure angeregt. Daher sollten Scharfes, Fettes, Frittiertes oder Zitrusfrüchte weniger auf den Tisch kommen. Gegensteuern lässt sich mit Bananen, Vollkornbrot oder anderen stärkehaltigen Nahrungsmitteln.
- Oberkörper hoch lagern: Wer besonders nachts unter Sodbrennen leidet, sollte den Oberkörper höher lagern, dann lässt sich das Aufsteigen der Magensäure in die Speiseröhre verhindern. Linksschläfer sind ebenfalls weniger von Sodbrennen betroffen. Da sich der Mageneingang dann oben befindet, erschwert dies den Rückfluss des Mageninhalts.
- Abnehmen: Bei Übergewichtigen lastet ein vermehrter Druck auf dem Magen. Wer weniger an Gewicht mitbringt, wird meist auch weniger unter Sodbrennen leiden. Eine gesunde und abwechslungsreiche Kost und eine angemessene Bewegung helfen dabei.
- Entspannen: Sodbrennen tritt vermehrt in Stresssituationen auf. Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Yoga helfen, den Körper ins Gleichgewicht zu bringen und weniger unter Druck zu stehen. Dies entlastet auch den Magen.
5 Fakten über Sodbrennen
- Sodbrennen ist bei den meisten Betroffenen chronisch
- Sodbrennen ist ein typisches Begleitsymptom der Refluxkrankheit
- Chronisches Sodbrennen greift die Schleimhaut an
- Tritt Sodbrennen gelegentlich auf, hilft eine Ernährungsumstellung
- Sodbrennen kann mit Medikamente, die Magensäure reduzieren behandelt werden
Zusammenfassung & Fazit
Steigt ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein auf, kündigt sich Sodbrennen an. Sodbrennen kann plötzlich nach üppigen Mahlzeiten oder in Stresssituationen auftreten, gilt aber auch als Leitsymptom der Refluxerkrankung. Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure zurück in die Speiseröhre gepresst wird. Anhaltende Beschwerden sollten ärztlich behandelt werden. Gegen Sodbrennen helfen Medikamente, welche die Magensäure neutralisieren, Hausmittel, eine Ernährungsumstellung und Entspannungstechniken.
FAQ zum Sodbrennen behandeln
Sodbrennen ist in der westlichen Welt zu einer Volkskrankheit geworden. Dennoch müssen die Beschwerden nicht hingenommen werden. Dabei ist es hilfreich, sich mit Sodbrennen näher auseinanderzusetzen.
Was hilft gegen Sodbrennen?
Akutes Sodbrennen lässt sich durch Hausmittel wie Natron oder Leinsamen lindern. Rezeptfreie Medikamente neutralisieren die überschüssige Magensäure. Entspannungstechniken helfen Betroffenen, psychisch zur Ruhe zu kommen.
Gibt es bei Sodbrennen Hausmittel?
Hausmittel können gegen leichtes Sodbrennen, was nur gelegentlich auftritt eingesetzt werden. Helfen können stärkehaltige Lebensmittel wie Bananen, Zwieback oder Kartoffelsaft. Auch das Kauen von Nüssen zeigt Wirkung.
Wie kann man Sodbrennen behandeln?
Gelegentliches Sodbrennen kann mit frei verkäuflichen Medikamenten und Hausmitteln gelindert werden. Tritt Sodbrennen häufiger auf, verschreibt der Arzt apothekenpflichtige Medikamente und führt weitere Untersuchungen durch.
Ist Sodbrennen gefährlich?
Tritt Sodbrennen spontan nach einem üppigen Essen auf, ist es meist harmlos. Wer über einen längeren Zeitraum unter Sodbrennen leidet, muss mit Entzündungen der Speiseröhre und einer Zerstörung der Schleimhaut rechnen. Ein Arztbesuch ist unumgänglich.
Kann ich Sodbrennen durch die Ernährung behandeln?
Die Ernährung hat großen Einfluss auf Sodbrennen. Werden Alkohol, fettreiche Kost oder Zitrusfrüchte gemieden, bessern sich die Beschwerden. Dünsten und Dämpfen sind magenschonende Kochmethoden.