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Was sind Speichelsteine und wie können sie behandelt werden?

Tritt im Mund eine Entzündung der Speicheldrüsen auf, können Speichelsteine hierfür die Ursache sein. Sie führen zu einer Verstopfung des Ausführungsgangs der Speicheldrüse und vermehren dadurch die Viren und Bakterien in dem dahinter angestauten Speichel. Dadurch werden schmerzhafte Entzündungen verursacht. Für die Behandlung der Symptome und Beseitigung der Ursachen der Speichelsteine sollte ein HNO-Arzt konsultiert werden.

Was sind Speichelsteine?

Bei Speichelsteinen, auch Sialolithen genannt, handelt es sich um feste kleine Steine, die sich in allen Drüsen des Mundbereichs bilden können. Sie bestehen vor allem aus Kalziumkarbonat und Kalziumphosphat und können wenige Millimeter bis ca. 2 Zentimeter groß werden.

Oft bleiben Patienten mit Speichelsteinen beschwerdefrei und werden erst per Zufallsbefund bei einer Röntgenaufnahme diagnostiziert. Bei einem günstigen Verlauf werden die Steine einfach von allein aus den Drüsenausführungsgängen gespült. Bleiben sie jedoch auf diesen Wegen stecken, ist eine schmerzhafte akute Speicheldrüsenentzündung (Sialolithiasis) die Folge. Diese geht mit Beschwerden wie verstopften, eitrigen Ausführungsgängen und geschwollenen Drüsen einher.

Durch Massagen oder einen kurzen ärztlichen Eingriff können die Speichelsteine entfernt werden. Speichelsteine treten überwiegend (60-90 %) im Bereich der Unterkieferspeicheldrüse auf. Bei bis zu 5.000 Menschen in Deutschland pro Jahr bildet sich ein Speichelstein. Zumeist sind die Patienten zwischen 20 und 50 Jahren alt, jedoch können Speichelsteine auch Kinder betreffen. Speichelsteine sollten nicht mit Aphthen verwechselt werden, welche ebenfalls im Bereich der Unterkieferspeicheldrüse auftreten können.

Größe von Speichelsteinen von PGA (Eigenes Werk) CC BY-SA 3.0 GFDL / via Wikimedia Commons

Ursachen von Speichelsteinen

Warum sich Speichelsteine bilden ist bis jetzt nicht völlig geklärt. Eine mögliche Ursache für die Entstehung von Speichelsteinen ist eine Veränderung der Zusammensetzung des Speichels. Dazu kommt es zum Beispiel bei Kalziumüberschuss (Hyperkalzämie), Gicht, Diabetes mellitus, einem durch enge Drüseneingänge verursachten ständigen Sekretstau oder wiederholten Entzündungen.

Auch Erkrankungen wie Mukoviszidose, die mit verengten Drüsenkanälen einhergehen, werden damit in Verbindung gebracht. Zudem kommen verschiedene Viruserkrankungen als Ursache von Speichelsteinen infrage. Bei Kindern handelt es sich dabei oft um Mumps, der die Speicheldrüsen anschwellen lässt und zu Entzündungen führt. Auch die Zytomegalie und das Coxsackie-A-Virus können dafür verantwortlich sein. Grundsätzlich können Speichelsteine beim Menschen jede Speicheldrüse des Kopfbereichs betreffen, meistens treten sie jedoch in einer großen Speicheldrüse auf.

Symptome für Speichelsteine

Die Entzündung einer Speicheldrüse tritt zumeist einseitig und plötzlich auf. Ein Speichelstein kann jedoch auch ohne gleichzeitige Speicheldrüsenentzündung Symptome auslösen. Dies ist abhängig von seiner Größe und Lage. Das typische Merkmal einer entzündeten Speicheldrüse oder von Speichelsteinen ist eine Schwellung der Speicheldrüse, die in Verbindung mit Schmerzen beim Kauen auftritt. Die Symptome können sich während der Nahrungsaufnahme verstärken, da hierbei die Speichelbildung verstärkt wird, wodurch der Druck auf das entzündete Gewebe steigt.

Außerdem kann die Haut im Bereich der betroffenen Drüse gerötet sein und sich warm anfühlen. Häufig kommt es auch zu Fieber. Gelegentlich entleert sich der Eiter der entzündeten Drüse im Mund und verursacht dadurch einen unangenehmen Geschmack. Bei einer länger andauernden Entzündung kann es zur Bildung von Abszessen, also eingekapselten Eiteransammlungen, kommen. Diese können aufbrechen und sich durch die Haut nach außen oder in das benachbarte Halsgewebe ausbreiten. Daraus kann sich eine Allgemeininfektion, zum Beispiel eine Blutvergiftung (Sepsis), entwickeln. Chronische Entzündungen können eine Vernarbung und Atrophie des Gewebes zur Folge haben. Dabei wird die Speichelproduktion fast vollständig gehemmt, die Drüse fühlt sich dann beim Abtasten wie ein derber Knoten an.

Speichelstein am Ausführungsgang der Unterkieferspeicheldrüse von James Heilman, MD (Eigenes Werk) CC BY-SA 3.0 / via Wikimedia Commons

Diagnose: Wie werden Speichelsteine diagnostiziert?

Die Diagnose von Speichelsteinen erfolgt anhand einer Untersuchung der Speicheldrüse. Angaben darüber, wann die typischen Beschwerden auftreten (z. B. beim Kauen) oder abnehmen begründen den Verdacht einer entzündeten Speicheldrüse. Tastet der Arzt die geschwollene Speicheldrüse ab, entleert sich dabei Eiter aus dem Ausführungsgang – eines der typischen Merkmale von Speichelsteinen. Um den Eiter biochemisch untersuchen zu lassen, nimmt der Arzt einen Abstrich vor. Zudem untersucht er den Mundbereich nach verschiedenen Entzündungsursachen. Eine zusätzliche Blutuntersuchung kann herangezogen werden, um eine Speicheldrüsenentzündung festzustellen.

Um herauszufinden, ob ein Speichelstein dahinter steckt, kommt häufig eine Ultraschalluntersuchung zum Einsatz. Speichelsteine ab einer Größe von 1,5 bis 3 Millimetern können hierbei gefunden werden. Dadurch wird außerdem sichergestellt, dass es sich tatsächlich um einen Speichelstein und nicht etwa um einen Abszess oder Tumor handelt. In Einzelfällen werden beim Verdacht auf Speichelsteine auch MRT, CT eine Endoskopie des Speichelgangs oder eine Feinnadelpunktion angewendet. Eine weitere geeignete Untersuchungsmethode ist die Sialographie, wobei ein Kontrastmittel Veränderungen auf einem Röntgenbild darstellen kann.

Behandlung: Wie werden Speichelsteine behandelt?

Generell ist bei der Behandlung einer Speicheldrüsenentzündung das Anregen der Speichelbildung zu empfehlen. Dies geschieht durch sogenannte Speichellocker, wie etwa zuckerfreie Kaugummis, Bonbons oder Getränke. Der dadurch entstehende vermehrte Speichelfluss reinigt die Speicheldrüse und kann dadurch die Speichelsteine nach außen befördern. Zudem werden entzündungshemmende Medikamente oder Antibiotika gegen bakterielle Erreger eingesetzt.

In jedem Fall sollte ein Termin mit dem HNO-Arzt vereinbart werden. Dieser versucht bei einer Behandlung zunächst, den Speichelstein durch leichte massierende Bewegungen Richtung Drüsenausgang zu lösen. Dies bewirkt, dass der Stein mit dem Speichel ausgespült wird. In manchen Fällen gibt es die Möglichkeit, die Speichelsteine mittels einer extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL) zu zertrümmern. Hierbei werden Ultraschallwellen von außen auf den Stein gerichtet, um diesen in kleine Konkremente zerfallen zu lassen. Mit dem Speichelfluss werden diese nach draußen transportiert. Ein Teil der Steine muss dennoch herausoperiert werden.

Es kann auch nötig sein, den gesamten Stein operativ entfernen zu lassen. Dazu nimmt der Arzt einen seitlichen Schnitt in den Speicheldrüsengang vor und befördert dadurch den Stein hinaus. Der Gang wird anschließend wieder zugenäht. Es kann zusätzlich ein Abflussröhrchen, „Drain“ genannt, eingelegt werden, bis die Wunde verheilt ist. Ist der Stein so ungünstig gelegen, dass er auf diese Weise nicht entfernt werden kann, muss der Arzt eventuell die gesamte betroffene Drüse entfernen. Im Falle einer Operation sollte ein Krankenhausaufenthalt von etwa einer Woche eingeplant werden.

Es ist auch möglich, eine Selbstbehandlung vorzunehmen. Wie der Arzt kann der Betroffene versuchen, durch eine Massage den Speichelstein zu lösen. Die Drüsenausgänge können mithilfe eines Spiegels und einer Taschenlampe gefunden werden. Sie liegen hinter den unteren Schneidezähnen, beziehungsweise im Wangenbereich auf der Höhe der ersten oberen Mahlzähne.

Bei einer antibiotischen Therapie gehen die Beschwerden zumeist schnell zurück und es kann eine vollständige Ausheilung der Entzündung erwartet werden. Wird die betroffene Speicheldrüse entfernt, hat dies keinen spürbaren Einfluss auf die Speichelproduktion. Jedoch kann es bei einer Operation in seltenen Fällen zu einer Schädigung der Gesichtsnerven und Lähmungen kommen. Derartige Komplikationen treten jedoch nur in Ausnahmefällen auf.

Ein entfernter Speichelstein von Peternickson (Eigenes Werk) CC0 / via Wikimedia Commons

Vorbeugung: Wie lässt sich Speichelsteinen vorbeugen?

Speicheldrüsenentzündungen und ihren häufigsten Risikofaktoren, den Speichelsteinen, kann bedingt durch eine gründliche Mundhygiene und Zahnpflege sowie einer großen Flüssigkeitsaufnahme vorgebeugt werden. Auch das Anregen der Speichelproduktion ist eine geeignete Vorsorgemaßnahme. Der vermehrte Speichelfluss übt für die Speicheldrüsen eine Reinigungsfunktion aus und kann so kleine Speichelsteine ausspülen.

Zur Anregung der Speichelproduktionen können zuckerfreie Bonbons gelutscht und entsprechende Flüssigkeiten getrunken werden. Sollte bereits ein Speichelstein vorhanden sein, ist es ratsam, diesen möglichst schnell entfernen zu lassen, um so einer Speicheldrüsenentzündung vorzubeugen.

Zusammenfassung

Die kleinen Steine, die sich in den Drüsen der Mundhöhle bilden können, bleiben oft beschwerdefrei und werden unbemerkt mit dem Speichel ausgespült. Jedoch können sie die Kanäle verstopfen und unangenehme Schwellungen auslösen. Die Mehrheit aller Speicheldrüsenverstopfungen geht daher auf Speichelsteine zurück. Diese können zwar schmerzhafte Symptome hervorrufen, sind jedoch gut und risikoarm zu behandeln.

Treten beim Kauen und bei erhöhter Speichelproduktion Schmerzen auf, sollte ein HNO-Arzt möglichst zeitnah konsultiert werden. So lässt sich verhindern, dass die Speichelsteine eine Entzündung der Speicheldrüse hervorrufen. Da die Ursachen für die Entstehung der Steine nicht hinreichend geklärt sind, lässt sich deren Entstehung bisher nicht verhindern. Eine gute Mundhygiene ist aber in jedem Fall eine Möglichkeit, das Risiko zu senken.

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